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Spielt toll Schach kann aber sonst nichts

Eine Annäherung an den Begriff der Künstlichen Intelligenz

Spielt toll Schach, kann aber sonst nichts

Aus dem Wortschatz der Marketingbranche ist Künstliche Intelligenz nicht mehr wegzudenken. War es einige Zeit doch eher ruhig um den Begriff, scheint er heute omnipräsent zu sein. Im Kern beschreibt KI eine Simulation und Ergänzung menschlichen Denkens.

Einige Tage war Deep Blue der Star der Medien. In einem Wettkampf unter Turnierbedingungen schlug der Schach-Computer den Schach-Weltmeister Garri Kasparow. Das war 1997. Jahre später, 2015, titelte Focus Money: „Computer Deep Blue spielt toll Schach – kann aber sonst nichts.“

Den ersten Chatbot gab es bereits 1966

Künstliche Intelligenz 1954 erstmals erwähnt

Erstmals erwähnt wurde der Begriff „Künstliche Intelligenz“ 1954 auf einer US-Konferenz. Marvin Minsky, der als einer der Gründungsväter der KI gilt, definierte den Begriff 1966 folgendermaßen: „Künstliche Intelligenz liegt dann vor, wenn Maschinen Dinge tun, für deren Ausführung man beim Menschen Intelligenz unterstellt.“ Erste Forschungsergebnisse führten zu Systemen, die kleinere Problemstellungen lösen könnten. Für Aufsehen sorgte 1966 ELIZA. Das Computerprogramm war, in der Funktionsweise den heutigen Chatbots ähnlich, in der Lage, Therapiegespräche zu führen.

Fortschritte in den Computerentwicklungen (schnellere Prozessoren, größere Speicher) verhalfen auch der KI zu besseren Ergebnissen. Deep Blue wurde mit tausenden Schachpartien gefüttert, natürlich auch aus der Historie seines Kontrahenten. Daraus lernte der Computer – ein Hauptkriterium von KI. Und er war in der Lage, unsicher oder unwahrscheinlich erscheinende Situationen zu begreifen und zu bearbeiten. Ein weiteres Hauptkriterium für KI.

Heute lassen wir uns von Chatbots mit Informationen versorgen, halten Smalltalk mit Siri oder Cortana und nutzen maschinelle Übersetzer wie DeepL. Sprach-, Bild- und Gesichtserkennung sind häufige Anwendungsbeispiele für KI in unserem Alltag.

Methoden der künstlichen Intelligenz

KI fokussiert sich auf Interaktion zwischen Computer und Mensch

Ist menschliche Intelligenz das Ergebnis diverser Berechnungen, so ist KI der Versuch, dieses be- rechnende Vorgehen nachzubilden. Dabei arbeiten KI-Systeme in unterschiedlichen Strukturen. Wissensbasierte Systeme versuchen, Probleme durch die Ansammlung und Analyse riesiger Mengen gespeicherten Wissens zu lösen. Andere KI-Systeme sind darauf ausgelegt, Muster zu erkennen und zu analysieren, und daraus eine Handlung abzuleiten.

Jüngste Ausprägungen von Künstlicher Intelligenz fokussieren sich besonders stark auf die Interaktion zwischen Computersystemen und Menschen. Eine ganze Reihe mehr oder minder eindeutiger Begriffe fällt in diesen Bereich: Cognitive Computing, Natural Language Processing, Deep Learning, Data Mining etc. Ziel ist es, die Integration von KI in den menschlichen Alltag zu vereinfachen.

KI denkt neuronal

Entwicklung neuronaler Netze steckt in Kinderschuhen

Besonderen Gefallen findet die Wissenschaft augenscheinlich an sogenannten neuronalen Netz- werken (auch: neuronale Netze). Diese bestehen aus künstlichen Neuronen, die sich in ihrem Aufbau an der Funktionsweise des menschlichen Gehirns orientieren. Neuronale Netzwerke sollen dadurch befähigt werden, Berechnungen besonderes realistisch durchzuführen.

Zu den am weitesten entwickelten KI gehört DeepMind von Google, die auf einem neuronalen Netz basiert. Kombiniert mit diversen Methoden aus dem Machine Learning wird mit DeepMind nicht nur versucht, die Intelligenz von Computersystemen zu verbessern, sondern auch die Funktionsweise des menschlichen Gehirns besser zu verstehen.

Das Leistungsvermögen dieser KI zeigte der Spiele-Computer AlphaGo 2015, als er unter einem Pseudonym einen der besten Spieler des hochkomplexen Brettspiels Go besiegte. Auch am Training für autonomes Fahren bei Google hat DeepMind maßgeblichen Anteil.

Dennoch steckt die Entwicklung neuronaler Netzwerke noch in ihren Kinderschuhen. Wissenschaftler gehen davon aus, dass sich die Leistung von neuronalen Netzwerken entsprechend des Mooreschen Gesetzes in der CPU-Entwicklung in den kommenden Jahrzehnten exponentiell beschleunigen könnte.

Unendliche Einsatzmöglichkeiten

Künstliche Intelligenz wird uns überall begegnen

Schon heute findet KI in beinahe allen Bereichen des menschlichen Lebens Anwendung. Beispielhaft dafür stehen KI in der bildgebenden Diagnostik in der Medizin, in der Aktenanalyse für juristische Anwendungen oder in der Produktion und Fertigung in Kombination mit Robotik.

Auch im Marketing ist KI auf dem Vormarsch. Semantische Analysen von KI helfen zum Beispiel bei der Auswahl der optimalen Werbeplatzierung. Datenanalysen versprechen zudem signifikante Erfolge bei der Bewertung und Prognose von Marketingmaßnahmen und in der Erschließung neuer Zielgruppen.

Welche Erfolge KI unter anderem in der Medienproduktion bereits erzielen konnte und welche weiteren Anwendungsmöglichkeiten sich aus Künstlicher Intelligenz im digitalen Marketing ergeben, beleuchten wir in den kommenden Ausgaben unseres Magazins.